Die Texte über meine beiden Minibauprojekte Totholzhecke und vertikales Anpflanzen haben mich kurz weggeführt vom Bericht über das Anlegen der neuen Staudenbeete. Im April war es endlich soweit. Ich hatte Ferien und genug Zeit, mich um den ersten Erweiterungsschub bezüglich Pflanzenmenge und -diversität zu kümmern. Die gesamte Woche war wunderschönes Wetter und ich war jeden Tag mindestens 5 Stunden im Garten.
Auszupfen
Als Erstes habe ich das bereits bestehende Staudenbeet endlich einmal gejätet. Da wuchs mehr oder weniger die letzten 20 Jahre alles vor sich hin. In kurzer Distanz zu diesem Beet steht eine grosse Eiche und so habe ich sicher 10 kleine Eichenbäumchen, die ich bisher einfach oberflächlich abgeschnitten habe, ausgegraben. Dazu war das Beet voller Rasen. Irgendwann hatte ich mich dem Thema „Verschönerung“ des Rasens gewidmet und neuen Rasen versucht anzusäen. Dieser ist ganz offensichtlich nur im Staudenbeet gewachsen.
Es war also wirklich an der Zeit, dieses Beet zu „entrümpeln“. Ich möchte einen naturnahen Garten haben. Das bedeutet in meiner Auslegung aber nicht, dass ich einfach überall alles wachsen lasse, was halt wächst. Mein Garten mag künftig „wilder“ aussehen, als jetzt. Aber ich möchte wissen, wo welche Pflanze wächst und darüber auch eine gewisse Kontrolle haben. Das mag sich auf den ersten Gedanken widersprechen. Würde ich das aber nicht tun, dann würde mit grosser Wahrscheinlichkeit gar keine Artenvielfalt entstehen, sondern alles wäre monokulturartig von einer Pflanze überwuchert, wie sich gerade unschön bei meinem Versuch des Anlegens einer Blumenwiese zeigt (dazu aber irgendwann nächstens). Der Stärkere gewinnt, wäre das Motto und wer möchte schon einen Garten voller einjährigem Berufkraut haben. Das Staudenbeet zu jäten und da eine zusätzliche, passende Bepflanzung vorzunehmen, macht also durchaus Sinn.
neue Beete anlegen
Eine Rasennarbe abzutragen und ein Beet daraus zu machen, ist rein händisch ausgeführt ein ziemlicher Akt, wie ich immer wieder feststelle. Es empfiehlt sich übrigens sehr, die Fläche danach mindestens 4 Wochen nicht zu bepflanzen, sondern sie brach zu lassen und immer wieder die unerwünschten Beikräuter zu entfernen während dieser Zeit.
und bepflanzen
Als dann mal alles vorbereitet war, habe ich endlich die Bestellung für die neuen Bepflanzungen aufgegeben. Einerseits bin ich zum Obstgärtner gegangen und habe rund 50 Beerenstauden und -sträucher gekauft. Bei der Wildstaudengärtnerei habe ich dann zusätzlich meine Bestellung aufgegeben. Wie früher schon erwähnt, war dies für mich die herausforderndste Aufgabe. Was passt wohin und sieht das dann gut aus? Ich habe mich letztlich für rund 120 Pflanzen entschieden in knapp 30 Sorten. Bis auf die Alpen-Gänsekresse, die durch weisse Veilchen ersetzt wurden, konnte alles geliefert werden. Da ist unter Anderem der Hopfen, der an der Carportwand seinen Platz findet, die Apfelrose, die sicher den Blickfang beim Eingang bildet irgendwann, der knotige Storchschnabel, der die leeren Plätze im gejäteten Beet füllt, die Stauden, die statt Geranien in Töpfe kommen, bis hin zur Walderdbeere, welche zur Unterpflanzung der Sträucher dient.
Es war eine wahre Freude all die Pflanzen zu setzen und zu sehen, wie meine Ideen Gestalt annehmen. Seit einem guten Monat wächst jetzt alles und ich freue mich sehr darauf, spätestens im nächsten Jahr alles einmal blühen zu sehen. Selbst wenn ich weiss, dass dies erst der Anfang war und noch eine Menge, Menge mehr Pflanzen ihren Weg in meinen Garten finden müssen.