Nicht viel los, die letzte Zeit
Die letzten beiden Wochen waren eher ruhige Gartenwochen. Ich habe einmal alle Beikräuter entfernt, die ich nicht haben möchte und mich, neben dem Thema Rasen, vor allem um den Gemüsegarten gekümmert.
Im Dorf gab es ausserdem eine Neophytenaktion des Natur- und Vogelschutzvereins, wo etwa ein Dutzend Einwohner*innen, die unter Schutz stehenden Hecken pflegten. Unfassbar, was man da in 3 Stunden so alles entfernt an Neophyten und Plastikabfall. Und wieder einmal war es eine Lektion für mich im „naturnah ist ungleich alles wächst“. In einer Böschung gab es eine Vielfalt von Pflanzen und es summte und brummte wunderbar. Gleichzeitig nahmen die Disteln aber langsam total überhand. Hätte man sie nicht reduziert, hätten sie alle anderen Pflanzen unterdrückt. Das wäre natürlich vollkommen in Ordnung, würde die Natur in ihrer Gänze zum Wachsen zur Verfügung stehen. Dann ist es komplett egal, ob die eine Böschung nur Disteln enthält, während in der Wiese vorne dran der Mohn wächst. Leider ist die zur Verfügung stehende Fläche aber so dermassen zusammengeschrumpft, dass „einfach wachsen lassen“ keine gute Alternative ist, wenn man Biodiversität fördern will. Aber sei es drum, das soll hier jetzt gar nicht das Thema sein.
Rasen - schon wieder?
Ja, schon wieder das Thema Rasen. Wenn man alleine ein solches Projekt umsetzt, ist man durchaus länger mit einem Thema beschäftigt und kann nicht Dutzende Projekte gleichzeitig in Angriff nehmen und umsetzen. Es dauert alles etwas länger und ist ein Prozess über mehrere Wochen oder in diesem Fall eher Jahre manchmal. Ich verspreche, das Thema Blumenwiese ist für dieses Jahr aber jetzt durch.
Juhu, das Projekt startet
Ich hatte diese Woche Ferien und bin meinem Plan getreulich gefolgt und habe erst einmal so gut wie möglich den Rasen vertikutiert, um den Moosanteil zu senken. Um die Pflanzen, die ich behalten möchte, bin ich dabei brav herumgekurvt. Geplant war ja, danach an gewissen Stellen den Boden ganz abzutragen, abzumagern und eine Wildblumenmischung anzusäen.
Voller Elan habe ich Intialziegel gekauft. Für halbschattige/schattige Orte mit nährstoffreichem Boden gab es nichts. Aber ich habe mir trotzdem 4 Ziegel für trockenere und eher sonnige Orte besorgt. Wenigstens an gewissen Standorten passen diese durchaus.
Abmagern
Zum Abmagern wollte ich beim Gärtner meines Vertrauens Sand besorgen. Säckeweise gewaschenen Spielsand heimzufahren mit dem Fahrrad ist jetzt nicht ganz so spassig. Er hat mich dann aufmerksam gemacht, dass man in einem Landwirtschaftlichen Genossenschaftsladen in der Nähe eine gute Wildblumenmischung kaufen kann, bei der man den Boden nicht abmagern muss und die von ihnen ebenfalls verwendet wird. Netterweise hat er mir gleich auch noch einen Prospekt vorbei gebracht. Nach dem Lesen war das Thema Blumenwiese für dieses Jahr abrupt beendet.
Was? April bis Mitte Juni ist schon vorbei?
Die beste Ansaatzeit für die Mischung ist April bis Mitte Juni. Ich hatte das auch bei anderen Beschrieben über das Anlegen von Blumenwiesen schon gelesen, aber gefliessentlich ignoriert. Davor muss auf dem Boden, auf dem man aussäen will, der alte Bestand komplett entfernt werden. Während mindestens 4 Wochen Wartezeit jätet man alles, was frisch austreibt. Man könnte zwar auch nach Mitte Juni noch ansäen, das Resultat wäre aber deutlich schlechter. Kurz gesagt: wenn ich nicht wieder einen Murks machen will, der dann eh kein gutes Ergebnis bringt, bin ich viel zu spät. Und ja, sogar ich bin manchmal lernfähig und lasse es jetzt einfach sein.
Da steh ich nun, ich armer Tor...
Das Thema Blumenrasen (unter den Bäumen) und Blumenwiese (zwischen den Bäumen) ist also auf Eis gelegt bis nächsten Februar/März. Dann kann ich mit der Vorbereitung des Bodens beginnen, der für die Aussaat vorgesehen ist. Die Initialziegel hätte ich jetzt natürlich auch nicht unbedingt kaufen müssen. Aber nun, sie sind da und ich habe sie eingesetzt und wer weiss, vielleicht kann sich die wilde Möhre, das Leimkraut, der Natternkopf, Hornklee und was da sonst noch so alles drin ist, doch ein wenig verbreiten. Und ich? Ich warte geduldig (was nun wirklich nicht meine Art ist), auf nächstes Jahr.